#381 Wie wichtig ist das Gewinnen im Geschäftsalltag?

Wie wichtig idas Gewinnen im Geschäftsalltag?

Führung, Projekte, Recruiting – ein Überblick

 

Gewinnen wird als zwingend angesehen.

Ob im Recruiting, in Gesprächen, bei Verhandlungen oder in der Führung, es wird stets angenommen, dass es einen zumindest eher gewinnende und eine eher verlierende Seite gibt. Zweifelsohne führt diese Einstellung zu einer gewissen Führungs- und Organisationkultur. Ist es wirklich richtig, dass das Gewinnen stets im Vordergrund des Geschäftsalltags stehen soll und muss?

 

Wahrnehmung

Führungskräfte müssen sich durchsetzen können, so heißt es regelmäßig. Das Gewinnen im Konflikt mit Mitarbeitenden ist daher unumgänglich. Im Projekt gibt es angeblich stets eine Seite, welche Recht erhält und eine andere Seite, welche Ergebnisse liefern muss. Auch hier wird gesagt, dass man sich möglichst auf die gewinnende Seite begeben muss. Im Recruiting sollen die besten Talente gewonnen werden. Der Druck im Recruiting wird entsprechend hoch gesetzt, dass die unterbreiteten Angebote angenommen werden und somit die Verhandlung gewonnen wird. Ist diese Haltung faktisch haltbar?

 

Fakten

Dacher Keltner, führender Psychologe und Professor für Psychologie an der University of California, Berkeley, sieht diese Annahme kritisch. Das Gewinnen basiert vor allem auf der externen Validierung, der Bestätigung von außen. Der ständige Bedarf nach externer Validierung führt, wissenschaftlich belegt, zum Unglücklichsein. Auch in der Organisation entstehen durch eine derartige Pseudo-Gewinner-Mentalität eine toxische Atmosphäre. Projekte werden schön geredet, im Recruiting werden auch kulturell unpassende Leute für die Organisation eingestellt, Ergebnisse werden, oft jenseits der Faktenlage, schön geredet. Wie kann dies besser vorgenommen werden?

 

Umsetzung

Zuerst benötigen Sie eine genaue Zieldefinition. Neben reinen Kennziffern, KPIs, benötigen Sie ebenso die hierzu gehörigen weichen Faktoren, die CSFs, Critical Success Factors. (Mehr hierzu im dieswöchigen Podcast; Links eiehe unten). Nicht selten feiern sich Führungskräfte in Organisationen für das Erreichen einer Kennziffer, oft Umsatz oder Ertrag, um das angeblich gewonnene Geld direkt für die Behebung der Schänden in Hinblick auf Fluktuation in der Belegschaft und dem Schaden am Employer Branding reinvestieren zu müssen. Es ist in Ordnung Ziele ambitioniert zu setzen, eine vollumfängliche Rechenschaftspflicht der Führungsebene ist hier jedoch ebenso einzuhalten. Selektiv einzelne Kennziffern zu feiern und die Realität des Gesamtbildes zu verweigern, dies ist die Definition schlechter und nicht nachhaltiger Führung.

Sehr gute Führung bringt Wissen und Erfahrung ein, zeigt volles Management Commitment und gibt Mitarbeitenden ein volles Bild der Organisationsrealität. Es ist nicht immer eine weise Entscheidung um jeden Preis Situationen für sich entscheiden zu wollen. Nachhaltiges Gewinnen ist mehr als die Übereinkunft über gewisse Ziele und deren Erreichung. Der Blick auf den Gesamtzustand der Organisation und deren Bewertung in allen Facetten, dies unterscheidet nachhaltig von ausschließlich temporär erfolgreichen Organisationen.

 

Mehr zum Thema im dieswöchigen Podcast: Apple Podcasts / Spotify

 

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Kontakt: Niels Brabandt auf LinkedIn

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Niels Brabandt ist Experte für Nachhaltige Führung mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in Praxis und Wissenschaft.

Niels Brabandt: Professional Training, Speaking, Coaching, Consulting, Mentoring, Project & Interim Management. Event Host, MC, Moderator.

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