#396 Umgang mit Absentismus

Umgang mit Absentismus

Moderne und nachhaltige Konzepte

 

Krankenstände steigen.

Diese Realität müssen sich bereits zahlreiche Organisationen stellen. Meistens jedoch wird der Diskurs durch Kritik, Verdächtigungen und Be- bzw. Verurteilung von Personen dominiert. Der Krankenstand steigt in der Tat. Etwas über 15 Tage pro Jahr beträgt jener derzeit im Durchschnitt, dies beträgt ein Viertel mehr Krankentage als im Jahr 2021. Bei Beamten sind es sogar fast 22 Tage pro Jahr. Die Ursachen sind vielschichtig, es gilt jene strukturiert und zielgerichtet anzugehen.

Wie können Sie dies in Ihrer Organisation realisieren?

 

Gründe

Die Zunahme psychischer Erkranken ist ein maßgeblicher Faktor für die Abwesenheitstage, zumal jene Erkranken meist mehrmonatige Abwesenheiten nach sich zieht. Muskel-Skelett-Erkrankungen nehmen, oft bedingt durch die Arbeitsumgebungen, ebenso zu. Durch die Alterung der Gesellschaft wie auch Belegschaft treten Krankheitsfälle häufiger auf. Die Wahrnehmung von Krankheit und der Notwendigkeit sich nicht krank zur Arbeit zu begeben ist zudem ebenso deutlich präsenter. Die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung lässt zudem erstmals eine vollständige Erfassung und Auswertung aller Daten zu. Informell akzeptierte Abwesenheiten, welche zuvor nicht erfasst wurden, sind nun im Datenbestand enthalten. Langzeiterkrankungen und deren Umgang damit sind ein weiterer Faktor. Vor allem allerdings ist schlechte Führung ein Grund für Krankheit. So hat Prof. Dr. Volker Nürnberg bereits erforscht, dass Krankenstände schlechten Führungskräften selbst von einer Organisation zur nächsten Folgen. Dieser Faktor ist somit unbedingt anzugehen. Laut CMI, dem Chartered Management Institute in London, haben weiterhin 81% aller Führungskräfte keine Führungsausbildung erhalten und schaden der Organisation somit mit hoher Wahrscheinlichkeit massiv.

 

Verhalten

Inakzeptables Verhalten von verschiedener Seite ist jedoch ebenso Teil der Gleichung. Um eine Lösung zu finden, ist dieses Verhalten aufzuarbeiten und zu korrigieren. Eine Führungskraft in einem Unternehmen hatte im Krankheitsfall einer Auszubildenden nicht besseres im Sinn, als per WhatsApp zu schreiben, dass eine Krankmeldung wegen Fieber inakzeptabel sei. Mit Tee und Ibuprofen sei dies regelbar. Jene Führungskraft fügte hinzu, dass man im Wiederholungsfall über die Kündigung nachdenkt. Jene Auszubildende hatte zu diesem Zeitpunkt lediglich einen Krankheitstag im Jahr gezeigt. Übergriffies Verhalten durch Kommunikation oder sogar Hausbesuche hat bereits zuvor Marken wie Tesla geschadet, welche dies bei einem Krankenstand von zum Teil 15% praktizierten.

Natürlich wird oft angenommen, dass es gewisse Ärzte gibt, welche leichtfertig Krankschreibungen ausstellen. Auch Prof. Dr. Volker Nürnberg plädiert für eine Budgetierung der Anzahl von Krankschreibungen pro Arzt, da manche Ärzte hier auffällig hoch abweichende Zahlen zeigen. Die Anzahl jener Ärzte ist jedoch gering, sodass es sich hierbei nicht um ein flächendeckendes Problem handelt.

Zu glauben, dass man mit mehr Auflagen, mehr Drangsalierung und mehr Kontrolle einen geringeren Krankenstand erreicht, ist nicht realistisch. Das Gegenteil ist der Fall.

 

Verbesserung

Um die Situation zu verbessern benötigen Sie ein betriebliches Gesundheitsmanagement. Dieser proaktive Ansatz sorgt dafür, dass Angebote, welche meist für die Organisation steuerlich absetzbar sind, Gesundheit fördern und Krankenstände zurück gehen. Achten Sie darauf, dass das Gesundheitsangebot zum Zielklientel passen muss. Ein Jobrad hilft nichts, wenn die Anfahrtwege 40 Kilometer weit sind, niemand fährt zum abgelegenen Billig-Fitness-Studio, weil Sie dies ausgewählt haben und  niemand wird sich per Kommandoton die Essgewohnheiten als erwachsene Person diktieren lassen. Es gilt somit proaktiv eine sehr gute und ebenso passende Auswahl für ein adäquates Angebot zu treffen.

Danach untersuchen Sie, ob Sie die Arbeitszeiten besser gestalten können. Wie können Sie die geforderte Arbeitsleistung so gestalten, dass sich jene möglichst nahtlos in die Lebensrealität der Mitarbeitenden integrieren lässt? Emotionale Entgleisungen oder Vorwürfe, dass es so etwas früher auch nicht gab sind hier Fehl am Platz. Betrachten Sie, ob Sie die Arbeit zeitlich, örtlich und von der Menge her besser gestalten können (mehr zu diesen Themen im dieswöchigen Podcast; Links siehe unten).

Um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken müssen Sie zudem ein Lernangebot unterbreiten. Mitarbeite, welche ständig Konflikte mit Kunden haben und jene nicht lösen können, werden die Organisation verlassen. Ein Konfliktmanagement und Kundenservice-Training hilft hier schnell und zielgerichtet – dies ist nur eines von vielen Beispiel. Am Ende treffen Menschen morgens eine Bettkantenscheidung: geht man im Zweifel zur Arbeit oder meldet man sich im Zweifel krank? Die Entschiedung hängt maßgeblich von den hier genannten Faktoren an.

Fazit: proaktive Angebote für ein besseres Arbeitsumfeld helfen massiv den Absentismus im Kern anzugehen.

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Mehr zum Thema im dieswöchigen Podcast: Apple Podcasts / Spotify
Siehe unten für das Podcast Transkript.

 

Ihnen ist sehr gute Führungsarbeit wichtig?

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Niels Brabandt ist Experte für Nachhaltige Führung mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in Praxis und Wissenschaft.

Niels Brabandt: Professional Training, Speaking, Coaching, Consulting, Mentoring, Project & Interim Management. Event Host, MC, Moderator.

Podcast Transkript

Sprecher: Niels Brabandt

Krankenstände sind hoch. Das werden Sie wahrscheinlich schon mal gehört haben. Wir brauchen moderne, nachhaltige Ansätze. Es gibt viel Arbeit zu tun, nur es zeigt sich ganz klar, dass die Krankenstände nicht nach unten gehen. Die Krankenstände derzeit liegen bei fünfzehn Komma eins Tagen im Schnitt. Das sind gegenüber dem, was wir vor zwei Jahren haben, dann doch glatt mal ein Viertel mehr. Und bei Beamten sind es über einundzwanzig Komma sechs Tage, also noch mal kräftig mehr als bei Angestellten.

Die Ursachen sind natürlich vielschichtig. Es gibt anzugehen. Die Frage ist, wie geht man jetzt damit Und wichtig ist, wir haben hier verschiedene Fälle zusammengetragen, wie man damit umgehen kann, aber auch vor allen Dingen, wie man damit nicht umgehen sollte. Denn manchmal erreichen mich durchaus Dinge, wo ich mich doch sehr, sehr wundere, wie manche Organisationen das Thema angehen. Erst mal müssen wir schauen, gibt es Gründe, warum es jetzt hier zu höheren Krankenschlägen geht? Und ja, die gibt es. Einer der Hauptgründe ist die Zunahme psychischer Erkrankung.

Wer jetzt übrigens sagt, dass das früher ja nicht der Fall gewesen wäre, dann kann man in der einen Hinsicht sagen, dass es früher vor allen Dingen weniger Diagnostik gab. Also früher, wenn Leute psychisch erkrankt waren, hat man typischerweise gesagt, sie sind eben nicht hart genug für die Arbeit und sie wollen's nicht durchhalten. Man hat Leute einfach durchgepeitscht mit verheerenden Konsequenzen oftmals. Diese Zunahme der psychischen Erkrankung allerdings kann auch darin liegen, dass die Arbeit selten grade einfacher geworden ist. Dazu kommen Muskelsgenetterkrankungen, die zunehmen. Also durch unergonomische Arbeitsweise, hohe Belastungen nehmen diese Erkrankung ebenso zu. Des Weiteren ist eigentlich nicht zu überraschend.

Einige werden ja mitbekommen haben, dass wir eine überalterte Gesellschaft haben und wenn die Gesellschaft im Schnitt älter wird, Wunder, oh Wunder, gehen Krankentage hoch. Das ist jetzt zugegebenermaßen mit einem simplen Blick in die Demografie bereits zu erkennen und nicht zu überraschend. Arbeitsbedingungen und Arbeitssicherheit spielen hierbei auch eine Rolle. In manchen Ländern sind die Regeln hier sehr strikt, in manchen anderen Ländern wiederum ist das weniger der Fall. Und schon ist es so, dass dort die entsprechenden Unfälle deutlich höher sind, wenn jetzt übrigens Leute denken, na ja, wo müssen wir denn da hinreisen, so was zu sehen. Kann ich Ihnen sagen, aus dem deutschsprachigen Raum reicht's, wenn Sie nach Italien gehen. Wir haben in Deutschland pro Jahr ungefähr vierhundert Tote durch Arbeitsunfälle und in Italien sind es zehnmal so viel.

Also es ist nicht wahnsinnig weit weg, bis wir irgendwo hingehen müssen, wo die Arbeitsbedingungen nicht so sind oder die Arbeitsregelung, die Regulatorik und die Umsetzung dessen, so wie die Kontrollen nicht so sind, wie sie sein sollten. Natürlich haben wir auch eine Sache und dadurch fällt es logischerweise auch mehr auf, wir haben eine verbesserte Erfassung durch die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Vorher, das kennen Sie grade, wenn Sie in kleinen Firmen gearbeitet haben, das typische eins, zwei Tage krank sein oder es irgendwie anders ausgleichen, da wurd dann mal nichts dokumentiert. Das ist heute halt nicht mehr so. Es ist halt sofort digital erfasst und damit haben wir logischerweise auch eine lückenlosere Datenlage. Langzeiterkrankung und deren Umgang damit sind logischerweise auch ein Teil davon. Natürlich müssen wir jetzt aber auch sehen, wenn wir hier in die Forschung gehen, dass ein Faktor ganz entscheidend sind.

Hier zitiere ich Professor Doktor Volker Nürnberg. Ich war jetzt im Mai Moderator bei einer Arbeitgebertagung, wo er einen Vortrag gehalten hat. Nebenbei ist Herr Professor Nürnberg ein hervorragender Vortragsregner, den ich Ihnen nur wärmstens empfehlen kann, auch für Ihre Veranstaltung. Und der hat dort einen Satz geprägt, der überhaupt nicht gut ankam bei manchen Leuten, nämlich den Satz, wie er sagt, da auch gleich ketzerisch, jede Organisation hat den Krankenstand, den sie verdient. Der hat nämlich Folgendes gemacht. Der hat untersucht, wodurch unter anderem eben Menschen krank werden und ein Punkt davon ist schlechte Führung. Und diese schlechte Führung entsteht dadurch, dass Leute entweder Führung nicht gelernt haben, dass dafür kein Geld bereitgestellt wurde, dass keine Zeit bereitgestellt wurde oder schlichtweg, dass Leute eventuell einfach nicht umgesetzt haben, was sie gelernt haben und das dann auch entsprechend nicht kontrolliert wurde, Leute also damit durchkamen.

Da hat da hat Führungskräfte in der Automobilindustrie nachverfolgt, wo Leute acht Prozent Krankenstand hatten und sind dann von einer Automobilfirma in die nächste gewechselt. Also ein Manager hat acht Prozent Krankenstand, wechselt in eine Position, die bisher nur zwei Prozent Krankenstand hat. Wechselt also von einem Automobilanbieter zum anderen und sobald dieser Manager wechselt innerhalb von einem Jahr, ist der Krankenstand von zwei Prozent dann bei der neuen Position auch auf acht Prozent angewachsen. Schlechte Führung sorgt dafür, dass Leute mehr krank werden. Das übrigens noch mal nur zur Info. Wir hatten das ja nun bereits mehrfach hier erwähnt. Laut dem Chartert Management Institute CMI in London sind einundachtzig Prozent der Führungskräfte mit null Minuten Führungstraining und Führungsausbildung am Werk.

Das wäre bei vielen Bereichen undenkbar. Wenn ich bei Ihnen sagen würde, och wissen Sie, Autos mag ich ganz gerne, hab das jetzt nicht studiert, aber kann ich mal 'n bisschen was entwerfen? Da würden Sie sagen, das reicht nicht, das musst Du Mach zumindest mal eine Ausbildung oder studier es am besten, während bei Führung gesagt wird, Du hast bisher nix gelernt, ja mach mal. Wird wird sich schon irgendwie, wird schon irgendwie klappen. Überraschung, Überraschung, Führung muss gelernt werden und zwar intensiv gelernt werden. Das heißt, schlechte Führung ist ein maßgeblicher Faktor dafür, dass Krankenstand nach oben geht. Jetzt gibt es aber tatsächlich einfach auch Dinge, die völlig inakzeptabel sind.

Hierzu eine Sache, die mir letzte Woche zugeschickt wurde von einer Person mit der Frage, was ich denn davon halte. Da bekommt die Tochter einer Person, die bei mir mal im Seminar saß, eine SMS. Und diese SMS, ich les die jetzt wortwörtlich vor und werd logischerweise die Namen weglassen. Hallo, dann kommt der Name. Es ist nicht in Ordnung, als Auszubildende krank zu machen, während wir dich dringend zum Ende der Saison hier brauchen. Wir haben viel zu tun. Eine Erkältung, auch mit Fieber kriegt man mit Tee und Ibuprofen locker weg.

Was Sie tun, schallt dem Team und Ihrer Ausbildung. Wenn das weiter vorkommt, dann müssen wir hier intern ernsthaft über Ihre Kündigung nachdenken. Bitte nehmen Sie Ihre Verantwortung ernst und sprechen Sie mit und dann ist 'n Name genannt, wo man da bitte mal anrufen sollte. Viele Grüße und dann der Name der Führungskraft da drunter. Entschuldigen Sie, sind manche von Ihnen völlig irre geworden? Sie, so gehen Sie mit Auszubildenden und im nächsten Atemzug sagen Sie, es ist so unglaublich schwer, dass Sie Talente gewinnen. Ja, was ein Wunder.

Und dieser inakzeptable Druck, wenn Leute sich mal krankmelden, denn hier ging's belegermaßen einen Fall, wo wirklich sich so einfach selten krank gewinnen hat. Diese Person hatte bisher im gesamten Jahr einen Krankheitstag und ja, dieses Geschäftsmodell, was da betrieben wird, ist sehr abhängig davon, dass Leute jetzt zum Besonnenenden und zum Weihnachtsgeschäft da sind, sehe ich ein. Aber wenn Leute krank sind, dann sind sie halt krank. Und das kann ja dann auch belegt werden. Aber dieser dieser Gedanke, dass inakzeptabler Druck zu irgendwas führt, da sind sie mittlerweile nicht mehr alleine. Wir haben Tesla, die haben wunderschöne Presse abgeräumt, indem dann plötzlich jemand Hausbesuche gemacht hat, weil Tesla bis zu fünfzehn Prozent Krankenstand hatte. Dann werden SMS und Whatsapps geschickt zur Info, da bewegen sie sich im besten Fall auf hauchdünnnem Eis.

In den meisten Fällen haben sie haben sie das Gesetz bereits verletzt und nebenbei, bei einem können sie sicher sein, auf Social Media landet das garantiert. Und der Schaden an der Arbeitgebermarke, der ist sehr, sehr schwer zu beheben und da brauchen Sie sehr, sehr viel Geld, das wieder auszugleichen. Natürlich, und das ist genauso inakzeptabel, auf der anderen Seite werden einige sagen, bei uns im im Ort gibt's halt 'n Dogholiday, vielleicht kennen Sie das. Und das hat Doc Holiday ist ein sein lockerer Begriff für Ärzte, die sehr, sehr schnell krankschreiben. Und auch das hat Professor Doktor Volker Nürnberg in dem Vortrag erwähnt. Sie haben einige wenige Ärzte in der Republik gesehen, die einfach eine völlig ein ein eine völlig unnatürlich und nicht ableitbare Anzahl von Krankschreibungen pro Jahr haben. Auch das kann man digital ja heute erfassen und auch sehen.

Bei Ärzten ist alles reguliert und alles budgetiert von, alles wird geprüft, nur die Anzahl der Krankschreibung. Das kann einfach vollkommen frei verteilt werden. Und deswegen ist wichtig, diese Doc Holiday Faktor, den gibt es aber wichtig auch hier, den Kontext zu sehen. Das sind verschwindend wenige Ärzte wirklich in diesen Gebieten. Es sind wenige Ärzte bundesweit. Natürlich, wenn das genau in Ihrer Region ist, sagen Sie, Bravanda, kann ich mir nichts von kaufen. Das verstehe ich und das ist frustrierend.

Aber auch hier sind Gespräche zu führen und nicht entsprechend einfach zu sagen, die Krankschreibung von der und der Arztperson würden wir jetzt nicht akzeptieren. Auch das ist nicht mit dem Gesetz vereinbar. Professor Doktor Volker Nürnberg übrigens fordert bereits, dass wir auch hier eine Lösung brauchen. Wenn alles budgetiert wird, müssen wir auch einen Blick darauf werben, wie können wir Krankschreibung regulieren?

Was können Hausärzte tun? Also da ist man bereits dran, die Diskussion läuft bereits. Und wenn dann aber die Gespräche und das ist der dritte Punkt hier bei inakzeptablen Handlungsweisen, wenn die Gespräche keine Gespräche sind, also ein Gespräch, da gehen Menschen ja davon aus, dass geholfen wird. Bei einer Firma liegen uns Unterlagen jetzt vor, wo alle Menschen mit mehr als drei Krankheitstagen dann am Ende des Jahres zum Management zitiert wurden und denen son bisschen die Leviten gelesen wurde, was denn los sei, warum man denn bitte so oft zu Hause bleiben würde. Also es wurd pauschal davon ausgegangen, dass jeder ab vier Krankheitstagen einfach schummelt oder irgendwas Unsauberes macht. Wenn Sie so was tun, dann verdienen Sie als Führungskraft die Konsequenz, die bis dahin gehen kann, dass Sie eventuell danach nicht mehr Führungskraft sind. Wissen Sie, ich hab selber eine eigene Firma, ich bin selber selbstständig.

Ich glauben Sie mir, es ist hier jetzt nicht so, dass irgendein Linker Ihnen irgendwas erzählen von irgendwelchen linken Ansichten. Sie finden dich im liberal konservativen Spektrum. Das heißt, hier sitzt niemand, der jetzt irgendwie linke Thesen schwingt. Wir müssen aber, und das ist vollkommen klar, wenn wir von der anderen Seite erwarten, Gesetze, Regulatorik einzuhalten, das als allererstes mal selber tun. Und da haben wir eine ganz starke Tendenz, dass nicht an den Ursachen gearbeitet wird, sondern nur an Symptomen und vor allen Dingen Druck auf Menschen ausgeübt wird, die nichts dafür können. Lassen Sie so was bitte. Was ist denn jetzt besser?

Und der erste Punkt, den Sie brauchen, dann sind sich BGM, ein betriebliches Gesundheitsmanagement. Und das brauchen Sie bereits mit sehr, sehr wenigen Mitarbeitenden. Gucken Sie, welche Angebote Sie machen sollen. Wenn Sie heute schauen, BGM, betriebliches Gesundheitsmanagement. Das betriebliche Gesundheitsmanagement hat gigantisch viele Angebote, die vom Staat unterstützt werden, die als Betriebsausgabe geltend zu machen sind, die also auch noch mal nicht dafür sorgen, dass sie einfach nur Geld ausgeben. Sie können damit entsprechend dann auch ihre Steuerlast reduzieren als Unternehmer, als unternehmende Person, als selbstständige Person, als Unternehmer selber, als Organisation. Das heißt, sorgen Sie dafür erst mal, dass Sie hier schauen, welche Angebote können Sie machen?

Es gibt unfassbar viele Angebote, wählen Sie sorgsam aus, was passt zu Ihnen? Natürlich gibt es immer wieder son paar Pauschalangebote, die halt nicht immer passen. Also wenn Sie jetzt sagen, die Gesundheit der Mitarbeitenden zu stärken, bieten Sie Jobrad an, wie bei einem meiner Kunden in einem sehr ländlichen Gebiet, wo halt dann gesagt wurde, na ja, es wurde kaum angenommen, wenn Sie Leute haben, die im Schnitt vierzig Kilometer zur Arbeit fahren. Die Leute werden nicht vierzig Kilometer hin und dann wieder zurück mit dem Fahrrad fahren. Schon gar nicht, wenn diese Leute körperlich arbeiten. Es gab wenige, die haben das getan. Es sind aber Leute, die vorher ohnehin schon einfach sehr fit waren und das dann noch mal oben drauf satteln wollten.

Das heißt, das betriebliche Gesundheitsmanagement muss immer zu dem passen, was auch in ihren Realitäten abbildbar ist. Ein wirklich nachweislich funktionierender Punkt sind flexible Arbeitszeitmodelle. Schauen Sie, wie sie ihren Mitarbeitenden ermöglichen, dass das eigene Leben möglichst gut in die Arbeit passt, ohne sich zu sehr verändern zu müssen. Und ich weiß, dass jetzt wieder Leute kommen und sagen, das hatte ich früher auch nicht. Und wissen Sie was?

Ich auch nicht. Und ich kann das ja emotional verstehen, dass man dann sagt, finde ich irgendwie nicht so schön, wenn dann Leute es heute haben, da fühle ich mich irgendwie nicht gewertschätzt, weil ich hatte's ja auch nicht. Das ist aber kein valides und es ist aber kein valides Argument. Denn nur weil es man früher nicht hatte, weil man früher bis zum Hals durch den Mist warten musste, heißt das nicht, dass es heute auch gemacht werden muss. Gucken Sie als erstes, welche zeitliche Flexibilität können Sie anbieten? Bei zeitlicher Flexibilität fängt es bei ganz simplen Dingen an. Und es es wird ja schon bald zur Serie, ich ich Das das zweite Mal innerhalb von zwei Wochen gehen ihn, Grüße raus nach nach Norddeutschland, weil jetzt wird gleich eine Firma wissen, wer hier gemeint ist.

Wenn in einem Team eine Person sagt, Mensch, ich hab mehrere Kinder und ich muss die morgens zur Schule bringen und zwar eine eine eine Kinderanzahl, die über dem üblichen Durchschnitt liegt. Und das Team sagt halt, wir fangen das auf, obwohl wir ein Hepdesk haben, der manchmal ab sieben Uhr besetzt werden muss und eine Person sagt, ich kann aber die sieben Uhr Schicht nie übernehmen, also nicht mal nicht, sondern gar nicht und das Team fängt das auf und sagt, gut, dann machen wir halt die frühen Schichten, dafür machst Du halt die späten. Dann ist das sehr löblich. Gucken Sie als Allererstes, was können Sie hier zeitlich regeln, dass entsprechend hier diese Abbildung der Lebensrealitäten in der Arbeitszeit sich auch widerspiegelt? Das Zweite, schauen Sie, wie können Sie örtliche Unterschiede regeln? Gibt es bei Ihnen die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten? Wenn ja, an welchem Umfang?

Gibt es bei Ihnen die Möglichkeit Work from home oder Work from Anywear zu machen? Können die Leute auch aus anderen Ländern arbeiten? Können Sie Work ations anbieten, dass Leute aus dem Ausland arbeiten? Gibt es Möglichkeiten, da Dinge miteinander zu vereinbaren? Und vor allen Dingen, schauen Sie auch, kann es sein, dass Sie einfach die Menge anders verlagern? Dass zum Beispiel Leute sagen, in gewissen saisonalen Aspekten arbeite ich 'n bisschen vor, dafür in gewissen Teilen des Jahres 'n bisschen weniger, abhängig davon, was auch Familien- und Privatleben passiert. Und wenn Sie jetzt sagen, Ihnen ist das zu freizeitorientiert, dann können Sie leider keine glaubwürdige Beschwerde mehr einlegen, wenn Sie sagen, Sie finden keine Talente.

Es ist unsere Aufgabe, hier entsprechend Angebote zu machen. Die Zeiten waren mal anders, sind sie aber nicht mehr, also absehbare Zeit, werden sie's auch nicht mehr. Sie müssen diesen Fachkräftemangel angehen. Das heißt, Sie müssen auch schauen, sind die Personaldecken richtig staffiert? Sind die entsprechend ausgekleidet und sind die Qualifikationen richtig? Müssen Sie Ihre Leute eventuell aus, Ford weiterbilden? Wenn Sie jetzt sagen, Menschen haben ständig Konflikte und durch die Konflikte mit Kunden haben viele Krankmeldungen, weil Leute es nicht mehr aushalten und im selben Atemzug wird gesagt, für Konfliktmanagementtraining haben wir aber kein Geld und keine Zeit, dann widersprechen sie sich bereits in der Grundlage wirklich von Anfängermaterial von normaler und akzeptabler Führungsarbeit.

Das heißt, diesen Fachkräftemangel angehen heißt halt, eventuell brauchen Sie 'n paar mehr Personen, vielleicht brauchen Sie auch 'n paar weniger, beides kann sein, aber Qualifikation entsprechend auf die Position, die zu gewährleisten ist absolut notwendig und das auch wirklich in angemessenem Maße. Denn was Leute heute treffen, und jetzt zitiere ich wieder den Professor Doktor Volker Nürnberg, die treffen die sogenannte Bettkantenentscheidung. Wenn die Leute morgens aufstehen, haben vielleicht nicht gut geschlafen, gucken ausm Fenster, es regnet, es regnet seitwärts, es ist eiskalt draußen und Leute sagen sich, Mensch, wir haben 'n Superteam mit 'ner Super Führungskraft, da ist eine Superfirma, komm, wir schaffen das jetzt und dann fahren die los und gehen zur Arbeit. Wenn die Leute aber sagen, komm in dem Saftladen, die Führungskraft dankt mir nichts, das Team ist zum Kotzen, die Arbeit nervt. Ach, weißt Du was? Wir haben jetzt Freitagmorgen, für mich beginnt jetzt das Wochenende. Und dann rufen die kurz an und sagen, tut mir leid, krank, bis Montag.

Und deswegen, was nicht hilft, ist, die Daumenschrauben anzuziehen und zu sagen, jetzt machen wir eben ab dem ersten Tag müssen Leute 'n gelben Schein vorlegen, dann werden Leute sich tunlichst und sehr schnell nach 'nem anderen Arbeitgeber umsehen, weil die sagen, kann ja wohl nicht wahr sein, dass das die Lösung dazu ist. Statt am Symptom, also statt das Symptom zu bestrafen, müssen Sie mal an müssen Sie an die Ursache schauen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit im Bereich schlechter Führung oder schlechter Organisationskultur liegt und das ist ihre Aufgabe. Diese Bettkanten Entscheidung bildet nur ab. Und daher kommt der Satz von Professor Nürnberg, jede Organisation hat den Krankenstand, den sie verdient. Das wird immer abgebildet durch als allererstes Krankenstand und zweites durch Fluktuation in der Belegschaft, dass Leute schlichtweg woanders hingehen. Fassen wir das Ganze zusammen. Proaktives und nachhaltiges Gesundheitsmanagement mit sehr guter Führung hilft Ihnen immer, Absentismus im Kern anzugehen und dann mittel- bis langfristig oder vielleicht sogar kurzfristig zeitnah dann auch zu senken.

Und dabei wünsche ich Ihnen viel Erfolg. Und wenn Sie jetzt sagen, oh, das Problem kenne ich, aber wir haben 'n paar Spezifika, denn in den letzten Wochen schien da 'n paar mehr Fragen zu zu sein, schreiben Sie mir gerne E-Mail. N b at n b minus networks Punkt com. Sie finden meine E-Mail-Adresse in den Shownotes von diesem Podcast unten. Da werde ich auch meinen LinkedIn noch mal reinstellen und können da auch entsprechend vernetzen oder Sie gehen direkt auf meine Webseite n b minus networks Punkt BIZ. Da finden Sie auch das Transkript von diesem Podcast entsprechend dann. Wenn Sie jetzt sagen, Mensch, kann man auch live sprechen?

Ja, wir haben live Sessions. Wenn Sie einmal gehen auf Expert Punkt n b minus networks Punkt com. Da entsprechend können Sie dann sich einmal Ihre E-Mail-Adresse eintragen. Sie erhalten nur eine einzige E-Mail und zwar jeden Mittwochmorgen, hundert Prozent Inhalt, garantiert werbefrei und in dieser E-Mail finden Sie dann einmal sämtlichen Zugang zu einem auf der Audiospur, den Podcasts, komplettes Archiv, sämtliche Artikel, die publiziert wurde und zwar ohne Paywall, ohne was bezahlen zu müssen. Sie haben freien Zugang, dazu auch hier das gesamte Archiv und natürlich das Datum und die Uhrzeit für die jeweiligen Livestession, die wir mindestens einmal im Monat haben, die sehr gut besucht sind auf Deutsch und Englisch. Also von daher können Sie auch da gerne Ihre internationale Kollegenschaft entsprechend mitbringen. Und dann freue ich mich, wenn wir da entsprechend auch in Kontakt sind.

In dieser Mail und es ist ausschließlich über dieses Portal entsprechend verfügbar, in dieser Mail sehen Sie dann alles Weitere entsprechend dann auch mit dem Link, wo Sie direkt in die Sessions einsteigen können. Datum ist halt alles dabei. Der letzte und dritte Faktor ist aber der wichtigste, anwenden, anwenden, anwenden von dem, was Sie gehört haben, Denn nur wenn Sie anwenden, was Sie gehört haben, werden Sie die positiven Aspekte sehen von dem, was Sie hier heute noch anstreben, nämlich dass der Krankenstand der Absentismus sich in einen Bereich bewegt, wo alle Seiten sich abgeholt fühlen, fair behandelt fühlen und die Organisation dabei trotzdem exzellente Ergebnisse liefern kann. Dabei wünsche ich Ihnen viel Erfolg. Wenn Sie Hilfe brauchen, rufen Sie mich jederzeit an, kontaktieren Sie mich jederzeit gern. Ich bin rund die Uhr für Sie erreichbar und zum Schluss bleibt mir dann noch eins zu sagen, nämlich vielen Dank für Ihre Zeit.

Niels Brabandt